Die Geschichte der heutigen tba energie ag begann im späten 19. Jahrhundert des vorherigen Jahrhunderts.
In weitem Umkreis war Aarburg eine der ersten Gemeinden, die sich die epochale Errungenschaft der elektrischen Licht- und Kraftversorgung zu Nutzen machte. Der initiative und wagemutige Stadtammann Hans Lüscher-Niggli, welcher einen ausgedehnten Holzhandel und eine Sägerei betrieb, liess im Jahre 1893 durch Ausnützung der Wasserkraft des Mühletychs eine elektrische Krafterzeugungsanlage erstellen. Den überschüssigen Strom verwendete er teils privat zu Beleuchtungszwecken, teils zur Speisung der von der Gemeinde im Innern des Städtchens anstelle der Petrollampen versuchsweise eingerichteten Strassenbeleuchtung.
Dafür hatte die Gemeinde eine jährliche Strommiete von 2'200 Franken zu bezahlen, was bei der prekären Finanz- und Wirtschaftslage ein etwas schwer zu ertragendes Opfer, zugleich aber auch ein mutiges Glaubensbekenntnis an den Siegeszug der Elektrizität bedeutete. Ungefähr in den gleichen Zeitabschnitt fallen die Vorverhandlungen für den Bau eines Elektrizitätswerkes am linken Aareufer bei Ruppoldingen oberhalb Aarburg. Mit dieser Zielsetzung wurde unter dem Namen "Elektrizitätswerk Olten-Aarburg" eine Aktiengesellschaft gegründet, wobei aus Aarburg die Herren Stadtammann Hans Lüscher-Niggli und Adolf Zimmerli-Häusler sowie unser nachmaliger Ehrenbürger Oberst und Nationalrat Arnold Künzli, Murgenthal, massgebend mitgewirkt haben.
Die Vollendung dieses Werkes, das zu den ersten grösseren schweizerischen Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft zählt, fällt in das Jahr 1896. Nach dessen Inbetriebsetzung trat der zwischen dem Werk und der Einwohnergemeinde Aarburg am 15. Juli 1895 zustande gekommene Konzessionsvertrag in Kraft, durch welchen dem Werk auf die Dauer von zwanzig Jahren das Recht eingeräumt worden war, das ganze Gemeindegebiet mit Kraft- und Lichtstrom zu versorgen. Die Gemeinde sicherte sich jedoch auf den Vertragsablauf die käufliche Erwerbung des Stromverteilungsnetzes zum Buchwert und die Übernahme der Stromversorgung auf eigene Rechnung.
Am 29. März 1914 hat die Gemeindeversammlung beschlossen, den Konzessionsvertrag auf den 31. Dezember 1915 zu kündigen und mit dem Werk sofort Verhandlungen anzubahnen über die Übernahme der elektrischen Anlagen und die Direktbelieferung der Gemeinde mit dem zur regieweisen Versorgung der Abonnenten erforderlichen Strom. Die seitens des Werks äusserst loyal geführten Verhandlungen fanden ihren Niederschlag in dem von den Parteien am 24. Dezember 1915 beziehungsweise 8. Januar 1916 unterzeichneten Kaufvertrag. Dank der vom Werk während der Vertragsdauer vorgenommenen Abschreibungen bezifferte sich der von der Gemeinde für das gesamte Verteilungsnetz zu bezahlende Kaufpreis, bei einem Erstellungswert von 152'198 Franken, auf 46'399 Franken. Mit Einschluss aller Nebenkosten war die Gemeinde auf den Zeitpunkt der Übernahme der Stromverteilung auf eigene Rechnung - 31. März 1916 - mit einem Anlagekonto von 80'000 Franken belastet. Dem Stromverteilungsgeschäft wurde eine Installations- und Verkaufsabteilung angegliedert. Ein Organisations- und Geschäftsreglement ordnete die administrative und technische Seite des Betriebes und ein Reglement über die Abgabe elektrischer Energie an die Abonnenten die tariflichen Belange.
Obwohl in der Folge für den weiteren Ausbau der Betriebsanlagen das Mehrfache des ursprünglichen Anlagekapitals aufgewendet werden musste, hat sich dieser Regiebetrieb für Gemeinde und Bevölkerung zu einer segensreichen Einrichtung entwickelt. Anstelle der Aare-Tessin AG (vorm. Elektrizitätswerk Olten-Aarburg) trat als Stromlieferant unserer Gemeinde (EVA) ab 1. Oktober
1926 das Aargauische Elektrizitätswerk.
Die Stromverteilanlagen der Gemeinde mussten der baulichen Entwicklung folgend ständig erweitert und verstärkt werden. Anfänglich geschah dies mit Freileitungen und den bekannten Turm-Trafo- und Schaltstationen. Vertreter dieser Anlagen waren (und sind zum Teil heute noch) zu finden im Gebiet Feld, an der Brodheiteristrasse westlich der Fabrikanlagen der Weber & Co. AG und an der Zimmerlistrasse bei den Fabrikanlagen der ehemaligen Strickereien Zimmerli & Co. AG. Ende der 70er Jahre waren 14 Trafostationen in Betrieb. Seit Beginn der 60er Jahre wurde das Leitungsnetz kontinuierlich verkabelt, wodurch dieses gegenüber Witterungseinflüssen (Sturmböen, starke Schneefälle) weniger störungsanfällig wurde. Weil der Stromkonsum ständig stieg, wurde ein weiterer Ausbau des Leitungsnetzes unumgänglich. Der Gemeinderat orientierte den Einwohnerrat mit Botschaft vom 3. Mai 1977 ausführlich über die Ausbaupläne. Man rechnete damals mit Aufwendungen von rund einer halben Million Franken für die Anlagen im nördlichen und von Fr. 575'000.- im südlichen Gemeindeteil. Die Arbeiten wurden in den 70er und 80er Jahren ausgeführt im nördlichen Gemeindeteil vornehmlich im Zusammenhang mit dem Bau der Anlagen, die wegen der Aufhebung der Niveauübergänge SBB notwendig geworden waren. 1983 kaufte die Einwohnergemeinde das Gebäude Nr. 133 am Aareweg, das zu den Werkanlagen der Gerberei Hangnauer gehört hatte. Es wurde anschliessend um- und ausgebaut für die Zwecke der Elektrizitätsund Wasserversorgung, wofür rund Fr. 1'648'000.- aufgewendet wurden. Damit verfügte die Elektrizitäts- und Wasserversorgung über ein ihren Zwecken gut dienendes Gebäude
Jahrhunderte lang waren die Bewohner unseres Städtchens und seiner Aussenquartiere zur Deckung ihres Bedarfes an Trink- und Gebrauchwasser auf einige aus Quellen gespiesene Brunnen und zum grössten Teil auf Sodbrunnen angewiesen. Mit der Bevölkerungszunahme und dem Erkennen der Bedeutung des Wassers für die Volksgesundheit machte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts das Bedürfnis nach einer öffentlichen und neuzeitlich ausgebauten Wasserversorgung auch in unserer Gemeinde immer dringender bemerkbar.
Den ersten entscheidenden Schritt in dieser Sache überliess man der Privatinitiative. Diese ging aus von einem kleinern Konsortium, das sich vorwiegend aus Vertretern der Industrie und des Gewerbes zusammensetzte. Am meisten Kopfzerbrechen verursachte die Wahl des Wasserbezugsortes. Obwohl durch den vom Volksmund als "Hägeler" bezeichneten Grundwasserstrom alle Sodbrunnen im südlichen Gemeindeteilgespeist wurden, widersetzte sich die öffentliche Meinung der Grundwasserversorgung
mittels Pumpenbetrieb. Nur eine kleine Gruppe einsichtiger Bürger, die sich unter den Namen "Ortsverein" zusammengeschlossen hatten - der von den Gegnern in der Folge auf "Knorzverein" umgetauft wurde -, brachte den Mut auf, sich für den Bau eines Pumpwerkes einzusetzen. Da aber selbst der namhafteste Geologe jener Zeit, Professor Dr. Albert Heim, der als Experte zugezogen worden war, der Grundwasserversorgung äusserst skeptisch gegenüber stand und sie jedenfalls von Bedingungen abhängig machte, die zu erfüllen den Aarburger schlechterdings nicht zugemutet werden konnten, entschied sich das Initiativkomitee, das sich inzwischen unter dem Namen "Wasserversorgungsgenossenschaft Aarburg-Mattenthal" konstituiert hatte, im Jahre 1896m etwas überstürzt, für den Ankauf des Quellengebietes im Mattenthal, Gemeinde Walterswil. Aber das Initiativkomitee war schlecht beraten. Nur zu bald stellte sich nämlich heraus, dass Sie sich nicht nur in der Ergiebigkeit der Mattenthaler Quellen, sondern auch in der Qualität des Wassers schwer getäuscht hatten. Je nach Witterung schwankte die Wassermenge von Anfang an zwischen 600 und 40 Minutenlitern bei einem durchschnittlichen Zufluss von 1590 Minutenlitern, der jedoch später, als einzelne Nebenquellen aus gesundheitspolizeilichen Gründen ausgeschaltet werden musste, noch weiter zurückging. Diese Mängel traten, weil die Zahl der Wasserabonnenten anfänglich noch bescheiden war, erst nach der Übernahme der Mattenthaler Wasserversorgungsanlage durch die Gemeinde in Erscheinung.
Obwohl es an warnenden Stimmen nicht fehlte, beschloss die Einwohnergemeindeversammlung am 24. September 1899 die Übernahme der Mattethaler Wasserversorgung zum Preise von 154 000 Franken. Gleichzeitig wurde die Angliederung eines auf 8'000 Franken devisierten Hydrantennetzes beschlossen. Hierzu bewilligte der Regierungsrat der Gemeinde unter verschiedenen Bedingungen die Aufnahme eines Darlehens von 160 000 Franken. Hätte sich die Gemeinde damals schon für eine Grundwasserversorgungsanlage entschieden, so wären ihr die Aufwendungen für den Quellenankauf im Mattenthal erspart geblieben. Als einziges Aktivum aus diesem Geschäft verbleibt der Gemeinde das Mattenthaler Wäldchen.
Die Unzulänglichkeit der Mattenthaler Quellen trat mit der rasch anwachsenden Abonnetenzahl immer fühlbarer zutage und wurde, besonders bei anhaltender Trockenheit, zur Kalamität. Im Jahre 1907 musste eine provisorische Anschlussleitung an die Oftringer Wasserversorgungsanlage erstellt werden, um dem herrschenden Wassermangel zu begegnen. Jahre hindurch musste die Wasserabgabe tagsüber auf wenige Stunden beschränkt werden.
Nach erfolglosem Umschauhalten nach neuen Wasserquellen besann man sich wieder auf den "Hägeler". Durch schlimme Erfahrungen klug geworden, entschloss sich die Gemeinde im Jahre 1907 zur Erstellung eines Pumpwerkes im Paradiesli, das in der Folge verschiedene Erweiterungen erfahren hat. Die Vollendung der Anlage fällt ins Jahr 1908; sie ist nach dem Filterbrunnensystem gebaut, mit Wasserfassung in 10 Metern Tiefe und einer Förderungsmenge von 400 Minutenlitern. Im Jahre 1913 wurde eine Reservepumpe eingebaut.
Die fortschreitende Entwicklung unserer Gemeinde und die sich ständig vermehrende Bevölkerung stellten von Jahr zu Jahr erhöhte Anforderungen an die Wasserversorgung. Im Jahre 1937 sah man sich gezwungen, umfangreiche Anlageerweiterungen vorzunehmen. Als notwendig erwies sich insbesondere die Erstellung eines neuen Filterbrunnens mit leistungsfähigeren Pumpenaggregaten (je 2000 Minutenliter Förderleistung) dazu mussten auf dem Spiegelberg zwei neue Reservoirs (mit je 300
Kubikmeter Fassungsvermögen) gebaut werden, ebenso erforderlich war die Erstellung einer neuen 200-mm-Rohrleitung vom Pumpwerk nach der Bahnhofstrasse, die Erstellung eines neuen Reservoirs auf der Höhe des Scheibenstandes zur Versorgung des Brüschholzquartiers, mit einem Fassungsvermögen von 100 Kubikmetern, und den Vollausbau der Fernmelde- und Fernsteuerungsanlage. Die Gesamtkosten dieser Anlagen, die am 19. August 1938 in Betrieb gesetzt werden konnten, kamen auf 155'640.90 Franken zu stehen. Hieran leisteten Bund und Kanton Beiträge in der Höhe von 51'426.15 Franken.
Wer da glaubte, dass damit den Bedürfnissen der Gemeinde auf unabsehbare Zeit hinaus Genüge geleistet sei, sah sich aber bald enttäuscht. Die Konjunkturwelle, die nach dem Zweiten Weltkrieg auch unsere Gemeinde überflutete, hatte eine ungeahnte bauliche Entwicklung und ein rapides Anwachsen der Wohnbevölkerung zur Folge. Gar bald machte sich denn auch empfindlicher Wassermangel bemerkbar, dem zeitweise durch einen Anschluss an die Wasserversorgung der Stadt Olten gesteuert werden musste. Am 16. Dezember 1955 beschloss deshalb die Gemeindeversammlung die Erstellung eines neuen grösseren Pumpwerkes im Paradiesli. Die Absenkung des Pumpenschachtes bis auf eine
Tiefe von 26 Metern und der Vortrieb der horizontalen Saugrohrleitungen führten zu einem vollen Erfolg. Ein erster Pumpversuch am 17. Juni 1956 ergab eine Fördermenge von über 8'000 Minutenlitern. Die Inbetriebnahme des neuen Werkes konnte erst anfangs November 1957 erfolgen. Die gesamten Aufwendungen beliefen sich auf 129'288 Franken. Abschliessend durfte festgestellt werden, dass unsere Gemeinde nunmehr mit einem technisch neuzeitlich ausgebauten, voll leistungsfähigen Pumpwerk versehen ist und dass das aus dem Hägelerstrom zutage geförderte Wasser chemisch und bakteriologisch von einwandfreier Qualität ist.
Um den steigenden Frischwasserverbrauch zu befriedigen, musste 1961 die Reservoiranlage auf dem Spiegelberg erweitert werden. Es wurde ein Reservoir mit 1'800 m3
Inhalt samt Schieberhaus gebaut. Die Baukosten beliefen sich auf Fr. 445'209.45 - Aufgrund eines Gemeindeversammlungsbeschlusses vom 15. Dezember 1965 tauschte die Einwohnergemeinde das Grundstück im Mattenthal/Gemeinde Walterswil an die Ortsbürgergemeinde, wogegen diese der Einwohnergemeinde von ihrem Grundstück Parzelle Nr. 914 auf dem Spiegelberg ein Teilstück von ca. 186 Aren (Schiessplatzgebiet) übergab. Die Einwohnergemeinde behielt sich indessen die Quellenrechte an Grundbuch Walterswil Nr. 432 vor. Gleichzeitig wurde das Eigentum an der Spiegelbergstrasse auf einem Teilstück von ca. 200 Metern von der Ortsbürgergemeinde an die Einwohnergemeinde übertragen. Das Wasser aus den Mattenthalquellen war schon seit längerer Zeit nicht mehr für die Trinkwasserversorgung verwendet worden, da die Wasserqualität immer wieder zu wünschen übrig gelassen hatte.